Jahresthema: Biodiversität
mit der Sonderaustellung „Die Hummel als Superheldin unter den Insekten“ bis Ende April
Die Hochmoore am Kaltenbronn zeigen eindrücklich wie speziell und zerbrechlich biologische Vielfalt ist. Wir wissen, dass das Ökosystem Moor ein faszinierender, einzigartiger Lebensraum ist der nur von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten bewohnt wird. Doch wie ist es anderswo?
Weltweit gibt es die unterschiedlichsten Lebensräume, sogenannte Ökosysteme, und darin angepasste Tier- und Pflanzenarten. Doch diese sind gefährdet! Durch die menschliche Landnutzung und Übernutzung, hier besonders die Abholzung und Umgestaltung zu landwirtschaftliche oder baulichen Flächen, verringern wir selbst täglich unsere Lebensgrundlage. Die hohe Stickstoffbelastung der Gewässer durch Einträge über Kunstdünger, Fäkalien und Autoabgase tun ein Übriges. Auch die Ausbreitung nicht einheimischer Tier- und Pflanzenarten verringern die biologische Vielfalt vor Ort. Auch der Einfluss der Klimaveränderungen ist bereits sichtbar.
Die Wissenschaft schätzt, dass es über 5 Millionen Arten auf der Erde gibt, von denen lediglich 1,8 Millionen bekannt sind. In Deutschland sind es laut Bundesamt für Naturschutz sogar nur 71.500 Tier- und Pflanzenarten.
Insekten sind mit einem Anteil von etwa 70% die artenreichste Tierklasse. Gerade bei ihnen ist der Artenrückgang deutlich sichtbar. Das Team des Infozentrums Kaltenbronn hat sich deshalb für die Saison 2025 das Thema „Die Vielfalt des Lebens“ vorgenommen. Gestartet wird mit der neuen Sonderausstellung „Brummende Bestäuber – Hummeln als Superhelden unter den Insekten“ die am Freitag, 29. November um 15 Uhr im Auerhahn-Pavillon eröffnet wird.
Die Ausstellung ist eine Leihgabe der Umweltakademie Baden-Württemberg. Besucherinnen und Besucher erfahren, was die Hummeln als Pflanzenbestäuber so besonders macht, wie gefährdet sie wirklich sind und wie das Jahr einer Hummel abläuft. Die jüngeren Besucherinnen und Besucher können mit dem Begleitheft „Die kleine Hummel Trudi“ in die Welt der Hummeln eintauchen und sich an interaktiven Elementen zur Vielfalt des Lebens ausprobieren.
Gemütlich und ein wenig behäbig wirken Hummeln nur auf den ersten Blick. Denn der Eindruck trügt gewaltig: Hummeln sind weder dick und flauschig, noch besonders langsam oder träge. „Hummeln sind muskulös und gut isoliert, fliegen daher auch, wenn es kalt und windig ist, und bestäuben Pflanzen besonders effizient. Damit sichern sie das Überleben ganzer Ökosysteme und retten so manchem Obstbauern in einem verregneten Frühjahr die Ernte“, erklärt Michael Eick, Leiter der Umweltakademie Baden-Württemberg. Hummeln sind Wildbienen, nur eben sehr große, die sich äußerlich von den meisten anderen Bienen unterscheiden.
Alle natürliche Lebensräume und Arten versorgen uns mit Nahrung und Trinkwasser, liefern Fasern für Kleidung und Grundstoffe für Arzneien, bieten Schutz vor Stürmen und Überschwemmungen und regulieren das Klima.
Helfen wir alle mit die Artenvielfalt zu erhalten!
Das Thema „Biodiversität“ wird sich 2025 auch im Jahresprogramm des Infozentrums Kaltenbronn widerspiegeln. Es wird Veranstaltungen in Form von geführten Wanderungen, Vorträgen, Familientagen und vielem mehr geben.
Wir danken der Akademie für Natur und Umwelt Baden-Württemberg für ihre Unterstützung
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